Ausstellungen
Aktuell
Eröffnung: 26.11.2025, 19 Uhr
Vier Sammlungen der Nachkommenfamilien und das Lebenswerk des Spielzeuggestalters Max Schanz (1895 - 1953) sind in der diesjährigen Weihnachtsausstellung im Museum im Storchen zusammengeführt. In Dresden geboren, studierte Max Schanz Zeichen- und Gewerbelehrer an der dortigen Kunstgewerbeakademie. 1920 wurde er an die Spielzeugfachschulen Grünhainichen und Seiffen im Erzgebirge berufen. Zeitlebens lebte und arbeitete er in dem Spielzeugdorf als Lehrer, Gestalter und Berater der örtlichen Handwerkerschaft. Entwürfe von Max Schanz sind im Spielzeugmuseum Seiffen und dem Museum für Sächsische Volkskunst, Dresden vertreten.
Der Nachlass von Max Schanz ging um 1960 aus Seiffen auf Reisen. Der größte Teil nach Neu-Ulm und Ulm zu seiner Tochter Ursula Zahn, geb. Schanz. Einen kleineren, aber ebenso wertvollen Bestand erhielt sein Sohn bei Bonn. Jahrzehnte später kam dieser ebenfalls nach Baden-Württemberg. In Göppingen sind nun erstmalig besondere Stücke aus dem Nachlass und allen Sammlungen in einer gemeinsamen Ausstellung zusammengeführt.
Ursula Zahn pflegte und erweiterte über Jahrzehnte das Holzspielzeug insbesondere um Objekte aus den Spielzeugregionen der Alpen.
Ihre Kinder führten von Anbeginn eigene Sammlungen in Ulm und Schwäbisch Gmünd bis heute aktuell fort - von den Werkstätten des Erzgebirges bis hin zu jungen Gestaltergruppen aus Südeuropa, USA und Japan.
Der springende Hirsch - Begleiter auch dieser Ausstellung - entsprang 1936 einem Entwurfsblatt von Max Schanz anlässlich einer großen Leistungsschau der erzgebirgischen Kunsthandwerker. Er wurde gleichzeitig zum touristischen Zeichen für die Region und ihrer Erzeugnisse. Noch heute ist er in Seiffen lebendig. Er wurde Icon des mehrfach prämierten Buches ‚Max Schanz, Spielzeug Gestalten im Erzgebirge‘ - 85 Jahre nach seinem Entstehen ...
Alles kommt vom Bergwerk her - so lautet ein weithin bekannter Spruch. Alles geht auf Weihnacht zu - ist das Leitmotiv dieser Ausstellung. Sie versammelt Stücke aus verschiedenen Spielzeugregionen. So entsteht ein Panorama von hundert Jahren Spielzeugentwicklug - vom Geist der Weimarer Zeit und des Deutschen Werkbunds bis in die Gegenwart. In fantasievoll arrangierten Szenen werden Spielzeuge unterschiedlichster Herkunft zu neuen Miniaturwelten vereint. Ein ‚Zug der Tiere zur Arche‘ zeigt Tierfiguren aus hundert Jahren, die aus aller Welt dem rettenden Hausschiff zustreben. Große Kerle beobachten und beschützen ihre kleinen Gefährten, andere Paare treiben schelmisch Schabernack. Viele Szenen reflektieren Ausschnitte des Alltags, andere erzählen Lebensgeschichten oder scheinen aus einem Traum zu stammen. Stets zeugen sie vom spielerischen Dialog zwischen Gestaltung und Material, zwischen Holzstücken und der daraus entsprungenen Fantasie.
Die Ausstellung lädt dazu ein, das Spielzeug als Kindheitserinnerung, aber auch als Ausdruck von Kulturgeschichte und Gestaltungskunst zu erleben - und als lebendige Verbindung zwischen Göppingen und den Spielzeuglandschaften Europas.
Begleitveranstaltungen:
Führungen und Gespräche
30.11.2025, 14 Uhr
10.12.2025, 15 Uhr*
21.12.2025, 14 Uhr
06.01.2026, 14 Uhr, mit Vortrag über "Elfriede Jahreiß, erste Meisterin der Spielzeugmacher"
07.02.2026, 15 Uhr
22.02.2026, 14 Uhr
Mathias Zahn, Mitkurator
* mit Dr. D. Gerd Sieber, Museumsleitung
Vortrag
Dr. Urs Latus, Ethnologe, Spielzeugmuseum Nürnberg
"300 Jahre Holzspielzeug aus dem Erzgebirge - eine Wirtschaftsgeschichte anhand von Objekten"
16.01.2026, 19 Uhr
Sammler·innengespräch
16.01.2026, 17:30 Uhr


