Energie sparen
Bund, Länder und Kommunen bereiten sich im Winter 2022/2023 auf eine schwierigere Versorgung mit Gas und Strom vor. Jede und jeder ist deshalb aufgerufen, im Alltag bewusst Energie einzusparen. Wenn Millionen Menschen bundesweit an einem Strang ziehen, kann die Energiekrise gut bewältigt werden.
Häufig gestellte Fragen
Wie kann ich Energie im Haushalt sparen?
Wird weniger Energie verbraucht, trägt dieses Verhalten entscheidend dazu bei, energiepolitisch unabhängiger zu werden und zugleich das Klima zu schützen
Die Kampagne „CLEVERLÄND – Zusammen Energie sparen“ ruft in einem breiten Bündnis aus Baden‐Württemberg zum Energiesparen auf. Private Haushalte zum Beispiel setzen einen Großteil der Energie – rund 70 Prozent – für das Heizen ein. Welche Maßnahmen helfen, finden Sie im Energiesparbüchle.
Um den eigenen Gasverbrauch ohne großen Aufwand kontrollieren zu können, hat die EnBW‐Tochter Netze BW das Online‐Tool „Gastacho“ entwickelt. Es soll die Bürgerinnen und Bürger beim Energiesparen unterstützen.
Wer mehr über den eigenen Energieverbrauch erfahren möchte, kann auf die Online‐Beratung der Verbraucherzentrale zurückgreifen oder sich in einer Beratungsstelle vor Ort informieren.
Informationen zur Energieeffizienz, zur Energiewechsel‐Kampagne und zu Energieeinsparungen finden Sie auf der Homepage des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.
Welche Alternativen zum Heizen sind gefährlich?
Die Feuerwehr Göppingen ruft dazu auf, vorsichtig bei der Nutzung von alternativen Heizmethoden zu sein:
Grillen: Während eines Energieausfalls kann ein Grill im Freien zur Essenszubereitung genutzt werden. Die Feuerwehr warnt eindringlich davor, in geschlossenen Räumen zu grillen. Ganz egal ob Holzkohle, Gas‐ oder Elektrogrill, alle Varianten sind nicht zum Betrieb in Innenräumen vorgesehen. Insbesondere Holzkohle‐ und Gasgrills können zu einer lebensgefährlichen Rauchgas‐ oder Kohlenstoffmonoxidvergiftung führen.
Stromerzeuger: Es ist darauf zu achten, dass Verbrennungsmotoren etwa von Stromerzeugern nicht in geschlossenen Räumlichkeiten betrieben werden dürfen. Durch den Betrieb von Verbrennungsmotoren kann eine lebensbedrohliche Konzentration des farb‐ und geruchslosen Gases Kohlenstoffmonoxid (CO) entstehen.
Nicht betriebsbereite Kaminschächte: Durch das Heizen über nicht mehr betriebsbereite und nicht abgenommene Kaminschächte besteht die hohe Gefahr einer lebensbedrohlichen Kohlenstoffmonoxidvergiftung (CO‐Vergiftung). Können die Brandgase und damit das CO nicht ordnungsgemäß abziehen, sammelt sich das CO in den Wohnräumen und kann bis zum Tod führen.
Teelichtöfen: Insbesondere über die Sozialen Medien ist aktuell ein Trend zu selbstgebastelten Teelichtöfen festzustellen. Die Feuerwehr warnt vor Teelichtöfen. Es kann sich schnell eine hohe Branddynamik entwickeln und bei Löschversuchen mit Wasser besteht die Gefahr einer schlagartigen Brandausbreitung, ähnlich wie bei einer Fettexplosion. Der aufgeheizte Tontopf kann bei einer Berührung schwere Verbrennungen verursachen. Vor allem bei Teelichtöfen mit vielen Kerzen besteht auch die Gefahr einer CO‐Vergiftung. Das farb‐ und geruchslose Gas CO (Kohlenstoffmonoxid) ist lebensgefährlich. Zuerst führt es zur Bewusstlosigkeit und kurze Zeit später zum Tod.
Methanolöfen: Einen gemütlichen, wohlig warmen Kamin, aber mobil und ohne Rauch und Ruß: Die Feuerwehr warnt vor Versprechen, die manche Anbieter von Ethanol- oder Bioethanol-Kaminen machen. Zu viel Kohlenmonoxid und Formaldehyd Ausstoß. Doch die heimeligen Öfen können auch brandgefährlich sein. Mehrfach wurden in den vergangenen Jahren in Deutschland Menschen durch Ethanol-Explosionen teils schwer verletzt. Ursache sind häufig Bedienungsfehler oder Missgeschicke. Wird Ethanol nachgefüllt, wenn der Kamin noch heiß ist, kann eine Stichflamme emporschießen.
Weitergehende Informationen
- Webseite „Schütze dich vor Kohlenmonoxid“
- Website der Feuerwehr Göppingen
Sind elektrisch betriebene Heizgeräte eine sinnvolle Alternative?
Die Bundesnetzagentur rät Verbrauchern davon ab, im Winter elektrisch betriebene Heizlüfter, Radiatoren und Konvektoren zu nutzen. Die lokalen Stromnetze könnten so überlastet werden – und ein Dauerbetrieb der elektrischen Geräte erhöht die Stromrechnung massiv. Fachleuten zufolge ist zudem der Wirkungsgrad gering: Die Menge an Energie, die das Gerät benötigt, steht in keinem Verhältnis zur tatsächlich erzeugten Wärme.
Was macht die Stadtverwaltung, um Energie zu sparen?
Die Stadt Göppingen hat sich intensiv auf eine Gasmangellage im Winter 2022/2023 vorbereitet. Die Stadtverwaltung hat bereits erste Maßnahmen zur Energieeinsparung getroffen und sieht – je nach Lage – weitere Schritte vor.
Zu den laufenden Maßnahmen gehören: Die Außenbeleuchtung des Rathauses, des technischen Rathauses, der Stadthalle, des Museums Storchen, der Kunsthalle und des Alten E-Werks wurde abgeschaltet. Außerdem wurde die Temperatur in den Göppinger Bädern abgesenkt. Die Heizung in den städtischen Gebäuden bleiben länger aus und die Soll‐Temperatur liegt bei 19 Grad. Auch gab es eine Warmwasserabschaltung in den städtischen Immobilien. Davon ausgenommen sind Küchen und Mensen, Sanitärbereiche von KiTas, Betriebshof, Friedhof, Feuerwehren, Dienstwohnungen, SEG und SWG.
Angesichts der kritischen Lage auf dem Energiemarkt und der damit verbunden enormen Kostensteigerungen hatte Oberbürgermeister Alex Maier schon im Juni, noch vor Ausrufung der Alarmstufe durch Bundesminister Robert Habeck, einen Krisenstab Energie einberufen. Aufgabe dieses Krisenstabes war es, frühzeitig mit Hinblick auf den kommenden Herbst und Winter, Überlegungen zu Energieeinsparung und Versorgungssicherheit anzustellen.
Welche Mehrkosten kommen durch hohe Energiepreise auf mich zu?
Mit dem Energiekostenrechner der Verbraucherzentrale Baden‐Württemberg können Sie ihren individuellen Verbrauch überprüfen. Der Rechner zeigt an, wie sich die erwarteten Preissteigerungen voraussichtlich auswirken. Mit dem Heizspiegel der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online können Sie ermitteln, ob der Heizenergieverbrauch Ihres Gebäudes und Ihre Heizkosten niedrig oder hoch sind.
Welche staatlichen Hilfen und Entlastungen gibt es?
Die Bundesregierung hat bislang drei Entlastungspakete auf den Weg gebracht. Das Ziel: Bürgerinnen und Bürger sollen in dieser Zeit unterstützt und Arbeitsplätze gesichert werden. Einen Überblick aller Maßnahmen gibt die Bundesregierung auf ihrer Homepage.